porträtiert

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schön gleich schön ungleich schön wie schön
anregende, aufregende tage verbrachte ich zeichnend mit neun anderen kunstschaffenden im atelier von Kathrin Severin und bannte die gesichtszüge und den ausdruck der drei modelle Rosi, Kaspar und Karin auf papier.

morgens starteten wir nach einem kurzen kaffeeplausch unsere erste 20 minutenskizze mit kohle oder grafit und versuchten die eigenheiten der persönlichkeit zu erfassen. im laufe des tages und weiterer 20-minuten sitzungen arbeiteten wir uns mit unterschiedlichen materialien und techniken durch das  gesicht des modells.

mit fortschreiten des tages und bildern unzähliger ansichten, halbprofil, frontalansicht, teilansicht, angeschnitten, linke seite, rechte seite, perrückt, gesteckte oder offene haare,… bemerkte ich scherzhaft: ich kann sie nicht mehr sehen. nicht dass sie mir über waren, die wundervollen gezeichneten gesichter, mit ihren vielsagenden ausdrücken, die perspektiven;
die gesichtszüge hatten sich in mein gedächtnis geprägt und meine finger die linien und konturen so oft gezeichnet, dass sie sie automatisch wiederholten wenn ich nicht aufpasste – mitsamt den mir eigenen ‘seh’fehlern.

nach vier wundervollen tagen mit neuen ganz individuellen herausforderungen, ging ich mit einer gefüllten zeichenmappe zufrieden heim, bereichert um viele erfahrungen

…und seither sehe ich wen auch immer ich betrachte viele ach so viele wundervolle details mit licht und schatten – augen, nase, mund, gesicht – porträt.

menschen

der tag danach

ich gehe durch die strassen – die stadt
es ist ein rauschendes fest gewesen
festwagen zogen durch die stadt
sie tanzten und lachten unter der sonne

ich gehe durch die strassen – die stadt
ich erblicke überreste eines rauschenden festes,
ein be’rauschendes fest wird es gewesen sein
hemmungslos ausgelassenes treiben

ich gehe durch die strassen – die stadt
über die rechte schulter blickend dieses atemraubende panorama
der see – die segler – die sonne
die sonne spiegelt das geschehen im wasser
der see – die alpen – das panorama
die stadt

ich gehe durch die strassen – die stadt
über die linke schulter blickend hügel aus übriggebliebenem
dosen – flaschen – fastfoodverpackungen
die sonne reflektiert sich im aluminium der dosen
das nicht aufgegessene brötchen- das verschüttete bier – erbrochenes
die stadt

ich gehe durch die strassen – die stadt
ich schaue …
ich rieche …
ich atme …
ich lausche …

ich spüre die stadt
sie ist verkatert und beschmutzt

ich gehe durch die strassen – die stadt
und bedauere die menschen
die, wenn sie sich feiern
vergessen
diese wundervolle stadt zu lieben

und es stimmt mich traurig
(c) Dag Meri 2015

blog3

die ungeduld des herzens

ungeduldiges umherirren,
zerwühlen in unterschiedlichsten gedanken
suchen, versuchen, suchen, weitersuchen
stöbern in vielerlei sprach- und wissensschätzen
neugieriges eintauchen und weiterziehen
auf der suche nach dem gesuchten
in zeiten des aufbruchs fällt es schwer innezuhalten und zu verweilen
geduld und müssiggang wären hilfreiche begleiter
(c) Dag Meri 2015

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der nach worten sucht sammelt buchstaben
der sich in gedanken verirrt findet bilder
der sich den träumen öffnet wird seines herzens gewahr
und erobert die welt
(c) Dag Meri 2015

blog1

zum glück ist glücklich sein keine glücksache

es ist leicht, die verantwortung für das eigene glück in die hände anderer zu legen; so hat man immer jemanden, den man verantwortlich machen kann, wenn das glück ausbleibt. das traurige daran ist, dass man so vergeblich auf das glück wartet.

so keiner weiss was den anderen glücklich macht, kann auch niemand den anderen glücklich machen. wer für sich selbst erkennt wer, was, wie zu seinem glück gehört, kann dieses aktiv gestalten, den anderen an diesem glück teilhaben lassen und des anderen glück sein.
(c) Dag Meri 2014